Der Aphasiker braucht mehr Zeit für seine Äußerung
Das Schweigen verstehen
Zuhören bedeutet: Warten! Der Aphasiker braucht mehr Zeit für seine Äußerung.
Sprechen steckt an! Das, was der Aphasiker sagt, wird häufig vom Gesprächspartner beeinflußt. Nicht zu früh mit Wortvorschlägen helfen!
Mit dem Herzen hören! Darauf achten, ob die Absicht des Aphasikers verstanden wurde.
Eselsbrücken benützen! Ein Wort, das nicht paßt, nicht verwerfen – es könnte zum beabsichtigten Wort hinführen.
Die Dinge sprechen lassen! Mitdenken und genaues Beobachten der Situation helfen beim Verstehen.
Das Thema suchen! Gemeinsam mit dem Aphasiker herauszufinden versuchen, worauf sich seine Aussage bezieht – er kann das Thema oft nicht äußern.
Durch die Sprache hindurchhören! Bei unverständlichen Äußerungen nicht ständig unterbrechen, abwarten, daß sich der Sinn nachträglich ergibt.
Nur auf den Inhalt achten – die Form übersehen! Nicht ständig verbessern!
Nachsprechen ist keine echte Kommunikation! Nicht auf sprachliche Äußerungen bestehen, auch „Nicht-sprachliche “ akzeptieren.
Konzentrieren hilft nicht! Schlüsselsatz: „Vielleicht kannst Du es später sagen!“
Bei Perseverationen ablenken. Bei hartnäckigen Wortwiederholungen unterbrechen und ablenken.
Nicht aufgeben! Schlüsselsatz: „Wir werden es herausfinden – fang nochmal an!“
Das Verstehen erleichtern
Ruhe ist wichtig. Hintergrundgeräusche stören das Verstehen. Zweiergespräche sind leichter als Gruppengespräche.
Nonverbale Signale setzen. Neben Tonfall, Mimik und Körpersprache auch Schrift und Bild einsetzen.
Lautstärke nicht erhöhen. Ruhig, nicht zu schnell, aber natürlich und in normaler Lautstärke sprechen.
Den Wortlaut variieren. Bei Nichtverstehen andere Formulierungen wählen.
Kürze kann helfen. Je nach den individuellen Möglichkeiten der Aphasiker nach kürzeren Abschnitten, Satztielen / Sätzen / kurzen Passagen, Pausen einlegen.
Ja / Nein – Fragen bevorzugen. Offene Fragen und Alternativ – Fragen sind oft zu schwer.