2017 Löwenstein

9. Seminar Junge/Aktive Aphasiker in der Evangelischen Tagungsstätte Löwenstein vom 03.- 06.09.2017 mit insgesamt 43 Teilnehmern

Wie in allen Seminaren des Landesverbandes ist es unser Ziel den Teilnehmer die Möglichkeit zugeben, für sich persönlich unterschiedliche Methoden kennen zulernen und auszuprobieren, um sein Leben mit der Behinderung zu gestalten und zu verbessern. Außerdem sind die Seminare eine Plattform, in der sich Menschen mit Handicap austauschen und gegenseitig motivieren können.

Die angebotenen Schnupperkurse reichten von Lung Yong Yoga, eine tibetanische Bewegungslehre über Jin Shin Jyutsu, die heilende Wirkung der Hände bis zu EMDR mit einer Anleitung zur Eigenanwendung bei Ängsten und Depressionen, sowie Entspannungsmassagen.

Mit einem Halbtagesworkshop des DRK wurde den Teilnehmer aufgezeigt wie sie bei Notfällen Erste Hilfe leisten und trotz ihrer Sprachbehinderung einen Notruf absetzen können.

Auch bestand die Möglichkeit ein Robotik gestütztes Gangtraining kennen zu lernen, was vielen Teilnehmern, so noch nicht bekannt war. Die Ergebnisse waren sehr überraschend und im Gangbild der Teilnehmer sehr positiv erkennbar.

Das schöne Wetter ließ auch viele Outdoor Aktivitäten wie Boccia, Wikinger Schach und das Üben mit einem Ball an der Gummischnur zu. Diese Maßnahmen zeigen den Behinderten auf, dass sie auch mit Handicap noch durchaus in der Lage sind an einem „normalen Leben“ teilzunehmen, trotz der Schwierigkeit das Gleichgewicht zu halten oder als ehemaliger Rechtshänder mit der linken Hand zu werfen.

Am Montagabend wurde uns das Abendessen vom Koch am Grill auf der Terrasse serviert und anschließend gab es eine Videoshow eines Betroffenen über Südafrika, beim gemütlichen Beisammensein wurde gemeinsam gesungen, viel gelacht und man konnte für kurze Zeit seine Behinderung vergessen.

Eine kleine Wanderung diente als praktische Übung auch mit Gehbehinderung Hindernisse und Einschränkungen zu überwinden, auch eine Schnupperstunde in Nordic Walking soll helfen Gangsicherheit wieder zu finden und durch sportliche Aktivität die Gesundheit zu verbessern.

Unsere landesverbandseigene Combo (bestehend aus Betroffen und Angehörigen) hat uns einen bunten Abend, mit Tanzen und gemeinsamem Singen beschert. Beim Tanzen wurden Emotionen freigesetzt und den Bewegungen waren keine Grenzen gesetzt.

Gruppenanwendungen wie Scrabble und Gehirnjogging wurden trotz Aphasie sehr gerne als Möglichkeit gesehen, die eigene Sprache zu verbessern. Auch die Gesprächskreise für Angehörige und Betroffene wurden für den Austausch und die Motivation gerne angenommen.

Insgesamt kann man sagen war es ein sehr harmonisches, gelungenes Seminar, in dem die Teilnehmer viel neues ausprobieren, aber vor allem sich untereinander helfen, informieren, beistehen und motivieren konnten.

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei der AOK Baden-Württemberg, die durch Ihre Fördergelder dieses Seminar für Junge Aktive Aphasiker und deren Angehörigen erst möglich werden ließ.

Iris Schwarz
Schriftführerin